die beiden Reisenden in Aktion
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uch auf Neuseeland gab es einen Goldrausch, nur etwa knapp hundert Jahre ist das her. Die Hochstimmung hielt nicht sehr lange, die Minen erwiesen sich eher unergiebig. Dafür hat dies für den Wanderer andere interessante Perspektiven gebracht. Alte Schächte und altes Gerät aus Stahl existieren immer noch, theoretisch auch alte Hotels von damals – welche allerdings bereits, es ist ihrer Holzbauweise und den rauhen Bedingungen geschuldet, schon längst zu Kompost verfallen sind und den üppigem Urwald nährten. Von den Kohleabbaugebieten ist noch Reefton übriggeblieben, welches für die weiteren Tage unser Basislager bildet.

Es beginnt nun zu regnen, ein Versuch, einen Trail bei Murchison zu begehen scheitert bei einem Flussbett, wo keine offensichtliche Querung mehr möglich erscheint. Die Gefahr weggespült zu werden ist zu groß. Stattdessen entscheiden wir uns zu einer Wanderung an einem historischen Ort, Lyell, wo noch ein wenig von den Goldgräberutensilien zu sehen ist. Schautafeln weisen auf Sehenswürdigkeiten hin, zu sehen ist allerdings außer Lianen und Bäumen nichts mehr. Den Tag beschließt eine Runde in der Stadt, die in jeder Ecke nach Kohle „duftet“.

Der Regen hat uns diesmal fest im Griff, der Klondyke Spur ist zwar noch machbar, allerdings gibt es nur ein zehn minütiges Zeitfenster um überhaupt ein nicht-nebulöses Foto zu machen. Am Duffy Creek sinken wir endgültig im Morast ein, es wird also Zeit für Kaffee und Kuchen, um unsere durchweichten Stiefel und Anoraks zu trocknen.

Am nächsten Tag ist uns das Wetter wieder gesonnen, nach einer Runde am Minenrundweg mit interessanten Eindrücken bei den zurückgelassenen Fahrzeugen – Natur gewinnt immer – geht es dann zum Lewis Pass. Der Einstieg in die Mehrtageswanderung führt durch die Cannibal Gorge, weiter geht es bis zur Ada Pass Hut, auf der wir unsere Nacht wieder einmal völlig alleine verbringen werden. Und im Kalten, denn Rainers Zündfähigkeiten lassen hier am Kohle-Ofen so aus wie sie am Campingkocher übergeschossen sind. Zum Glück gab es keine Verbrennungen mit dem Höllending, die Hütte steht noch und ist unversehrt!

  • Fehlversuch bei Murchison, zuviel Regen, Flussbett zu gefährlich. Dann Lyell Walkway, alte Goldminen im tiefen Wald. Weiter nach Reefton, Kohle wird immer noch abgebaut.
  • Reefton, Besteigung des Klondyke Spur, danach vergeblicher Versuch am Duffy Creek
  • Minenrundweg bei Reefton, dann Einstieg in den Lewis Pass bis zur Ada Pass Hut
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