die beiden Reisenden in Aktion
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ür Freunde der Botanik ist das Cobb Valley eine Rarität. Hier gedeiht der Cobb Enzian, eine Blume, die nicht unscheinbarer wirken könnte. In einer Dichte wie bei uns die Krokusse schießt er zu dieser Jahreszeit überall aus dem Boden. Kaum zu glauben, dass es dieses Gewächs tatsächlich weltweit nur in diesem einen namensgebenden Tal zu finden gibt!

Eine schier endlose Schotterstraße führt fast 30 km ins Cobb Valley hinein. Kein Wunder, daß sich selten Touristen in dieses Tal hereinverirren, ist es doch durchgängig nur einspurig befahrbar und teils ohne Versicherungen steil in Flüsse oder Schluchten abfallend. Zusätzlich sitzt nun Rainer erstmals am Steuer, Silja kann nun bestens seine Höllenqualen in den engen Kurven nachvollziehen, sie ist jetzt Beifahrerin! Anstieg erstmal über einen aufgelassenen Schotterweg, dann über weichen Waldweg. Die Stimmung eher am Tiefpunkt, ja es gibt auch mal Streit auf Reisen! Am Ende finden wir uns aber wieder bei einer Aussprache in der Sylvester Hut.

Danach querfeldein „Exploration“ der Gegend, Phil vom DOC in Nelson hat uns einen Tipp gegeben ,dass es hier einige Seen geben soll, die man nur aus der richtigen Perspektive sehen kann. So war es auch, vorbei an fleischfressenden Pflanzen suchen und finden wir genau diesen Punkt. Bei einem warmen Feuer in der Hütte – entfacht durch Rainer, damals noch ohne Kerzenmethode – hellt die Stimmung weiter auf, und alleine auf der Hütte ist es sowieso am Besten!

Am zweiten Tag Abstieg zum Cobb Reservoir, das Auto wird auf einen anderen Parkplatz verfrachtet, da der Startpunkt für die Fenella Hut etwas weiter hinten im Tal liegt. Erst auf diesem Trail sind dann Maori Onion und der berühmte Cobb Enzian zu sehen. Ein Regenguss und akuter Hunger verlangsamen uns dann etwas, aber nach 5 Stunden ist die Fenella Hut erreicht und bezogen – wiederum alleine! Wie auf den meisten Hütten auf Neuseeland lautet die Devise, wer Holz heizen will, muss es erstmal hacken gehen. Warm wurde es Rainer gleich dabei, Silja tankt dann Wärme später am Ofen…ein „invigorating bath“ im Moorsee hinter der Hütte lehnten wir dankend ab!

Am dritten Tag dann geht es wieder runter zum Auto, mit einem kleinen Abstecher zum Lake Cobb und zur Trilobite Hut. Dort gibt es Fossilien zu bestaunen! Auch treffen wir dort Valory und Frank, zwei Einheimische, mit denen sich ein längerer netter Plausch ergibt. Schließlich geht es dann mit dem Auto weiter nach Takaka, ein wunderbares Abendessen im Wholemeal Cafe und ein Strandspaziergang mit Sichtung eines Baby-Haies runden den gelungenen Trip ab.

  • Cobb Valley, Start am Cobb Reservoir Staudamm, frischer Wind aber klare Sicht begleiten uns zur Sylvester Hut
  • Weiterwanderung zur Fenella Hut, es wird eisig in der Nacht!
  • Cobb Valley, Abstecher zum Lake Cobb mit Beschluss zur Wiederkehr, dann weiter nach Takaka
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