s sollte die letzte Station für uns vor dem Zielort Christchurch werden – der Arthur’s Pass. Ein kleiner praktischer Tipp: Auf Neuseeland ist es kein Problem, das Auto am 24. Dezember zu jeder Zeit und an jedem erdenklichen Ort aufzutanken. Jedoch am 25. muss man schon bis an die Küste in einen Hauptort fahren, um noch Sprit zu bekommen.Wie dem auch sei, Arthur’s Pass ist eine Wetterscheide – und daher auf jeden Fall eine Überschreitung oder Überfahrung wert! Im Osten ist es extrem trocken (es ist ja auch inzwischen Hochsommer), alle Wiesen wie zB in Castle Hill sind verdörrt…dafür kommen die „Stein-Skulpturen“ gut zur Geltung. Schutz vor der Sonne finden wir in den dichten Nothofagus-Wäldern der Craigieburn-Range, wo wir eine schöne Runde an Schluchten vorbei zum Sattel hinauf drehen. Ausser einem freundlichen „kiwi“ treffen wir keine Menschenseele – eine Wohltat vor Arthurs Pass! Hinunter gehts mit Schwung und Schuss durch Geröll.
Geplant ist, den Heiligen Abend in Arthurs Pass zu verbringen, dort ist aber schon der kleine Campsite übervoll, ein Zimmer zu nehmen würde das Budget sprengen… also rollen wir gen Westen den Pass hinunter und tauchen wieder in dichten Wald ein. In Jacksons machen wir Station, der camping sieht sehr nett und geruhsam aus; nur wenige Gäste verbringen Weihnachten hier, mitten im „Nichts“…ein nettes holländisches Paar leistet uns aber in der Küche Gesellschaft, sodass noch gute Stimmung aufkommt – Weihnachten auf der Südhalbkugel fühlt sich ja nicht wie Weihnachten im Norden an!
Am nächsten Morgen erschrecken wir beim Blick auf die Tanknadel: es ist drohende Ebbe im Tank – oh je, das wird nun eine längere Fahrt, um an Sprit zu kommen. Der nette Camp-Betreuer hilft uns, in Greymouth eine offene Tankstelle zu finden, also gehts am Christmas-Day erst an die Westküste; und dann schleunigst zurück an den Arthurs Pass. Für heute haben wir uns noch den Weg zum Bealy Spur vorgenommen, eine sehr abwechslungs- und aussichtsreiche Runde. Den Abend beschliessen wir in Methven, wieder draussen in den Canterbury Plains, erste Wehmut über den nahen Abschied kommt auf. Wir stürzen uns in Betriebsamkeit, da wir unsere Ausrüstung schon flug-tauglich verpacken müssen; so überbrücken wir den „blues“.
Am 26.12. schliesslich noch ein kurzer Füsse-Vertreter am Mt Somers, einem kleinen Bergzug südlich von Methven. Vom sandfly-verseuchten Startplatz aus geht es immer im Dickicht bergan, erst oben gibt es genau einen Kletterfelsen, von wo aus ein bescheidener Blick ins Umland möglich ist. Aber es ist eine gelungene, kurze Abschiedsrunde, denn wir haben noch eine Fahrt bis Christchurch vor uns. Auf der Suche nach ein paar Mitbringseln (Erdnuss-Schokolade, ginger wine, u.a.) verschlägt es uns ganz unfeiertäglich in ein riesiges shopping center, wo wir mit tausenden anderen Neuseeländern durch das Einkaufs-Paradies geschleust werden…aber zum Schluss, nach so viel Natur, darf es ja ein bisschen authentisch auch auf diese Weise sein!…Am letzten Morgen vollbringen wir noch eine gute Tat und deponieren unsere alten Schlafsäcke vor der Stadtmission, auf dass sie hier eine neue Bleibe finden! Und dann heisst es Abschied nehmen…aber wir kommen wieder…Silja hat da schon eine Idee für ihren 40er… 🙂
- Wanderung am Arthur's Pass bei Craigieburn. Dort einen Einheimischen getroffen, der auch schon mal in Innsbruck gewesen war. Sonst einsam und alleine am Weg, vermutlich stecken alle noch in den Weihnachtsvorbereitungen.
- Letzte "grosse" Wanderung auf den Bealy's Spur, von unten nicht vielverprechend, oben aber fantastisch!
- Wanderversuch auf den Mount Somers. Wenig Aussicht am Anstieg, aber trotzdem ein schönes Abschiedserlebnis
- Abschiedsfrühstück im Cafe Roma, unglaublich gut!